HomeMatic Alarmierung über 1fach Schaltaktor und Rauchmelder

Schnell kommt der Wunsch auf, die im Haus verbauten HM Rauchmelder auch als Alarmierung in anderen Fällen einzusetzen. Leider hat eq3 dies bei seinen drahtlosen Rauchmeldern mit der Bezeichnung ‚HM-Sec-SD‘ nicht vorgesehen oder die Funktionalität kann aufgrund der VDS Zertifizierung aus irgendwelchen Gründen nicht umgesetzt werden. 

Auf dem Homematic Forum unter http://homematic-forum.de/forum/viewtopic.php?t=9263 gibt es einen Thread mit dessen Hilfe man dieses Problem lösen kann. Leider kommt eine Modifikation des Melders für mich nicht in Frage weil eine Versicherung im Zweifelsfall die Leistung verweigern könnte, die anderen feilgebotenen Lösungen gefallen mir auch nicht sonderlich.

Was ist also genau das Problem ? Um einen Alarm auszulösen, muss einer der im Verbund befindlichen Rauchmelder über die 2Draht Schnittstelle ausgelöst werden. Wenn man diese beiden Kontakte für ca. 2 Sekunden kurzschließt, löst der Melder aus. Verbindet man die beiden Kontakte für mehr als 6 Sekunden schaltet sich der Alarm wieder ab.

Mit dem Homematic 1x Schaltaktor (‚HM-LC-Sw1-Ba‘) kann man dieses Problem nun prizipiell lösen. Mit dem Rauchmelder verbunden, kann man den Aktor verwenden um den Melder zu aktivieren. Die Ansätze im Forum sind zwar gut, meiner Meinung nach aber entweder zu stromhungrig oder zu unzuverlässig.

Beide Geräte einfach spitz miteinander zu verbinden wird wohl eher nicht oder nur sehr unzuverlässig funktionieren (und auch nur, wenn man für den Aktor und den Melder eine gemeinsame Masse- bzw. Spannungsversorgung schafft) Ich glaube mal, das die vom Melder gelieferten ~2.3V hier den FET des Aktors nur eher zufällig passiert haben …..

Ein Relais kommt für mich auch nicht in Frage, ob Reed oder nicht. Ein Relais wird zwar die Problematik des fehlenden, gemeinsamen Potentials lösen, benötigt aber einfach zu viel Energie und gefällt mir so nicht. Auch nicht, wenn wir von einer sehr kleinen Schaltanzahl ausgehen  können. (ich hoffe mein System wird nie durch einen Ernstfall geschaltet…)

Das Problem:

Aktor und Melder direkt miteinander zu Verbinden geht nicht. Der Aktor arbeitet mit einem N-Channel FET für den vermutlich die von dem 2Draht Anschluß gelieferten ~ 2.3V einfach zu gering sind um voll durchzuschalten. Dazu kommt eine bestimmte Eigenschaft eines N-Channel FET  : Liegt an der Source des FET die gleiche Spannung an wie am Gate, sperrt der Transistor und es fliesst kein Strom …. Blöde Sache. Und dann noch die Nummer mit der Energie, wir wollen Energie sparen damit der Aktor möglichst lange mit seiner Batterie auskommt. Die Spannungsversorgung vom Melder auch für den Aktor zu verwenden, halte ich für schlecht. Sie liegt unter 5V und es wäre wieder ein Eingriff am Melder notwendig. Auch wenn der Aktor u.U. damit arbeitet, die Regelung der Spannungsversorgung auf dem Aktor sieht aus wie ein Buck (Step Down), kein Boost oder SEPIC und somit sollte man das einfach von vornherein lassen und dem Aktor seinen eigenen Saft spendieren. Die Schaltung soll weiterhin Potentialfrei erfolgen und es soll keinerlei negativen Einfluss auf den Melder geben. Wir könnten theoretisch einfach die vom Melder kommende Spannung verstärken, aber sowas macht man nicht. Also nix mit volle Pulle Spannung von irgendwoher auf den Melder …..

Die Lösung :

Der Schaltaktor wird in einem separaten Gehäuse mit einer entsprechenden Batterie untergebracht und dann später über den 2Draht mit dem Melder verbunden. Als ‚Relais‘ verwenden wir einen SFH617 Optokoppler. Der ist wartungsfrei, benötigt nur wenig Energie und schaltet galvanisch getrennt. Die Spannungsversorgung für unser ‚Opto Relais‘ holen wir uns vom Aktor. Damit wir nicht zu viel Energie verbrauchen, bietet sich an, die regulierten 3V  vom Aktor anzuzapfen und über einen Widerstand für den Optokoppler passend zu machen. Bei der Verwendung der 9V Batterie müssten wir eine, fast 7 x so große Leistung verbrennen um das LED im SFH nicht zu zerstören. Bietet sich also die interne 3V Versorgungsspannung an.

Also flux (ja genau, mit X) etwas entsprechendes gebastelt, als Zutaten haben wir :

  1. 1 x HM-Sec-SD Rauchmelder
  2. 1 x HM-LC-Sw1-Ba-PCB Batterie Schaltaktor
  3. 1 x SFH617 Optokoppler
  4. 1 x 127 Ω Widerstand (je nach Optokoppler)
  5. 1 x 9Volt Blockbatterie
  6. 1 x Batterie Verbinder
  7. 1 x schönes Wandgehäuse
  8. ein paar Zentimeter Litze
  9. Lötstation, Lötzinn und eine ruhige Hand
  10. Multimeter

alarm_1_proto

Die Schaltung wird wie hier gezeigt aufgebaut. Dabei ist UNBEDINGT die Polarität der Anschlüsse zu beachten, sonst funktioniert das nicht. Sollte ein anderer Optokoppler zum Einsatz kommen, ist auf jeden Fall der Vorwiderstand neu zu berechnen. Man sollte den Widerstand sehr sorgfältig wählen. Ein zu hoher Wert kann dazu führen, dass der Opto nicht voll durchschaltet, bei einem zu niedriger Wert kann das LED im Opto zerstört werden.

simple_opto_hm

hm_single_actor

Für diejenigen, die bis auf die Drahtverbindung zwischen Aktor und Melder nichts  selbst machen möchten oder zumindest den Wandler fertig kaufen wollen : Ich schicke auf Nachfrage gerne die Bezugsquelle für die Bausätze.

Der Aufbau bzw. der Anschluss der Schaltung darf nur durch entsprechend geschultes Fachpersonal erfolgen. Ich übernehme keinerlei Verantwortung oder Haftung für Personen-, Sach- oder sonstige Schäden, die bei dem Nachbau oder Einsatz der hier gezeigten Schaltungen auftreten. Es wird keine Garantie für eine einwandfreie Funktion übernommen. Sie handeln auf eigene Gefahr. Alle gezeigten Marken, Logos und Bildmarken sind Eigentum der jeweiligen Inhaber. Und mir gehört dieses Design!

Lord Richard of Kerry

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